The Globalization of Work: Meeting the Challenges of the 21st Century
Einige tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitswelt sind auf die Globalisierung zurückzuführen. Es sind neue industrielle Standorte entstanden, und die globale Präsenz der Unternehmen hat sich verändert. Ebenso sind nicht nur das Kapital, sondern auch die Arbeitnehmer mobiler geworden. Neue digitale Technologien verändern die Arbeitsorganisation, und die Dienstleistungsbranche nimmt eine immer wichtigere Rolle ein. Traditionelle Beschäftigungsformen werden in Frage gestellt, und die Mitarbeiter müssen flexibler werden. Gleichzeitig müssen sich die Mitarbeiter, die keine Digital Natives sind, an eine zunehmend digitalisierte Welt und den Übergang zu einer klimafreundlicheren Pendel- und Arbeitsroutine anpassen. Diese Themen werfen mehrere Fragen auf, die es zu beantworten gilt, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Wie kann die Arbeit nachhaltig und ökologisch gestaltet werden? Wie kann die Digitalisierung in die Arbeit von Nicht-Digital-Natives integriert werden? Wie wird das Familienleben durch neue und flexible Beschäftigungsformen beeinflusst?
Die wissenschaftliche Forschung zur Globalisierung hat bereits eine Vielzahl von Fragen aufgegriffen, die sich auf diese Themen beziehen. Die Forschung hat ergeben, dass einige Arbeitnehmer so genannte „Gewinner“ der Globalisierung sind, andere hingegen die „Verlierer“ (Hobolt 2016; Kriesi et al. 2008). Die „Gewinner“ sind Arbeitnehmer, die sich an das sich verändernde Arbeitsumfeld anpassen können, weil sie mit den notwendigen Fähigkeiten ausgestattet sind, während den „Verlierern“ solche Fähigkeiten fehlen, was sie anfälliger für Arbeitslosigkeit macht. Letztere positionieren sich daher oft als Anti-Globalisierung, weil sie das Gefühl haben, dass der Staat sie nicht vor einem Anwachsen der Globalisierung schützt (Walther 2017). Sie haben Angst vor Arbeitsplatzverlust durch Offshoring (Dan-cygier und Walter 2015) oder Konkurrenz durch Ausländer (Becker et al. 2017). In direktem Zusammenhang mit den zuvor genannten Fragen befasst sich die aktuelle Globalisierungsforschung mit Flexibilisierung und Digitalisierung (Burgoon and Raess 2009; Frenkel 2018) und diskutiert die wachsenden Anforderungen an den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit der Arbeit (Wissen and Brand 2019).
Diese Einführung veranschaulicht das breite Spektrum der möglichen Forschung, die sich mit der Analyse des Phänomens „Globalisierung“ beschäftigt. Während sich viele Forschungsbeiträge mit dem Phänomen befassen, bleiben die vielen oben genannten Fragen unbeantwortet. Dieser Mangel an Antworten macht die Globalisierung zu einem der wichtigsten aktuellen Forschungsthemen, da die Folgen wachsender Globalisierungsphasen die Art und Weise, wie Menschen interagieren, arbeiten und leben, grundlegend verändern können.
Wie kann die Arbeit nachhaltig und ökologisch gestaltet werden?
Wie kann die Digitalisierung in die Arbeit von Nicht-Digital-Natives integriert werden?
Wie wird das Familienleben durch neue und flexible Beschäftigungsformen beeinflusst?


Betreuende Forschende
Michael Bayerlein
Michael Bayerlein ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Weltwirtschaft Kiel seit 2017. Seine Forschungsschwerpunkte sind Populismus- und Extremismusforschung, Politische Ökonomie und Parteienforschung.
Anne Metten

Foto: (c) HSG Fotografie – Blende 1.0
Anne Metten ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich für Politikwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind transnationale Arbeitsbeziehungen, internationale Arbeitsrechte und Gewerkschaften sowie globale Entwicklungsdynamik. Am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft schreibt sie derzeit ihre Dissertation über Globalisierung und kollektive Arbeitsmacht. Dabei untersucht sie länderübergreifend die politische Ökonomie industrieller Beziehungen, genauer gesagt der Gewerkschaften, durch eine empirisch-analytische Betrachtung unter Verwendung statistischer Daten auf Makroebene. Sie schloss ihr Studium an der Universität Kiel mit einem MA in Internationaler Politik und Internationalem Recht ab und absolvierte zuvor ihren BA in Politikwissenschaft und Sozialwissenschaften an der Universität Bielefeld.