Shopping for the Future – wie kann unser Konsumverhalten nachhaltiger werden?
Konsum ist ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Der Trend geht dahin, immer mehr Produkte und Dienstleistungen zu erwerben, wobei immer mehr natürliche Ressourcen in Anspruch genommen werden. Dass dieser Trend zu den globalen Umweltproblemen beiträgt, unser Konsumverhalten soziale Auswirkungen hat (z.B. Arbeitsbedingungen, Ressourcenausbeutung) und eine radikale Änderung unseres Verhaltens erforderlich ist, wird uns immer deutlicher bewusst.
Doch wie gelingt das, ohne unser Wohlbefinden einzuschränken? Wie können wir unseren Konsum nachhaltiger gestalten? Und wie können wir alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie und Soziales) in unserer Kaufentscheidung berücksichtigen?
Mit dieser Problemstellung befassen sich unter anderem die United Nations (UN), welche 17 „Sustainable Development Goals (SDGs)“ – also Ziele der nachhaltigen Entwicklung – definiert haben. SDG 12 adressiert explizit verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster. Zentrale Themen sind hierbei die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, die Verringerung der Nahrungsmittelverschwendung auf der Ebene des Einzelhandels und der Verbraucher, Reduzierung des Abfallaufkommens (z.B. durch Vermeidung, Verminderung, Recycling und Wiederverwendung) sowie das Stärken eines Bewusstseins für nachhaltige Entwicklung. Diese Themen können beispielsweise bei Beantwortung der Fragestellung einbezogen werden.
Wie können nachhaltige Geschäftsmodelle gestaltet sein (z.B. Mieten statt Kaufen, Tauschgeschäfte bei Kleidung, Elektrogeräten etc.?
Wie kann das Abfallaufkommen reduziert werden (z.B. Auffüllstationen, Aufnahme „nicht-perfekter“ Produkte?
Wie kann eine Umstellung von Fast Fashion auf Slow Fashion gefördert werden?
Wie kann Second Hand für Jugendliche attraktiver gemacht werden?
Wie können regionale/saisonale/nachhaltige Produkte gekennzeichnet und in das Produktportfolio aufgenommen werden?
Wie können Kunden dazu bewegt werden, nachhaltige Entscheidungen beim Einkaufen zu treffen?
Was sind nachhaltige Entscheidungen beim Einkaufen und wie kann man das Bewusstsein für diese stärken?

Wissenschaftlicher Partner:

Betreuerinnen der YES!-Teams und Autorinnen des Themenvorschlags:
Pamela Del Rosario
Pamela Del Rosario arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Ph.D.) am Institut für Nachhaltigkeit im Bauwesen (INaB). Sie hat Bauingenieurwesen (B.Sc.) bei INTEC (Instituto Tecnológico de Santo Domingo) in der Dominikanischen Republik studiert. Danach sammelte sie Erfahrungen im dominikanischen öffentlichen Sektor, wo sie als Aufsichtsingenieurin für eine Regierungseinrichtung arbeitete, die sich mit der Durchführung von Infrastrukturprojekten beschäftigt. Später absolvierte sie ihr Masterstudium in Umweltingenieurwissenschaften (M.Sc.) mit dem Schwerpunkt „Energie und Umwelt im Bauwesen“ an der RWTH Aachen. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit der Anwendung von Umweltproduktdeklarationen (EPD) als Datenquelle in den LCA-Ansätzen verschiedener Nachhaltigkeitszertifizierungssysteme.
Anna Luthin
Anna Luthin arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin (PhD) am Institut für Nachhaltigkeit im Bauwesen (INaB). Sie hat Georessourcenmanagement an der RWTH Aachen studiert (B.Sc., M.Sc.). Im Master hat sie sich im Bereich Umweltmanagement vertieft und sich in ihrem Auslandsemester an der Università degli Studi di Padova in Italien unter anderem mit Auswirkungen des Klimawandels beschäftigt. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sie sich mit der Identifizierung von Trade-offs zwischen ökologischer und ökonomischer Performance durch Kombination von Life Cycle Assessment (LCA) und Life Cycle Costing (LCC).
Marzia Traverso
Prof. Marzia Traverso ist Professorin und Leiterin des Instituts für Nachhaltigkeit im Bauwesen der RWTH Aachen. Promotion in Umwelttechnischer Physik an der Universität von Palermo und Umweltingenieurin im Bereich der Ökobilanz und Nachhaltigkeitsleistung des Bau- und Verkehrssektors sowie der strategischen Umweltbewertung der städtischen Verkehrssysteme. Von August 2008 bis Oktober 2011 war sie Post-Doc, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Nachhaltigkeitstechnik der Technischen Universität Berlin. Forschungsschwerpunkte waren Life Cycle Sustainability Assessment und Social Life Cycle Assessment. Von November 2011 bis März 2016 war sie Projektleiterin im Forschungs- und Innovationszentrum der BMW Group. Von Mai 2016 bis April 2017 war sie als Scientific Officer bei der Europäischen Kommission, JRC Sevilla im Product Bureau, zuständig für die Entwicklung von Kriterien für die GPP für Straßenbeleuchtung und Verkehrssignale sowie GPP für Verkehr und Rahmenbedingungen für den Bausektor.