Neuverschuldung im Zuge der Corona-Pandemie – Wie können wir die Finanzkrise verhindern und für mehr Gerechtigkeit sorgen?
Aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie ist die Wirtschaft weltweit dramatisch eingebrochen. Um die Folgen abzumildern, haben die Staaten enorme Rettungspakete geschnürt. Die deutsche Regierung gibt zum Beispiel knapp ein Sechstel der jährlichen Wirtschaftsleistung für Kurzarbeit, Soforthilfen und Hilfskredite aus. Da dem Staat gleichzeitig die Steuereinnahmen wegbrechen, werden die Rettungspakete – zumindest teilweise – durch Kredite finanziert. Allein im nächsten Jahr will der Finanzminister 100 Milliarden Euro neue Schulden machen. Auf der anderen Seite müssen sich viele Unternehmen und Haushalte verschulden, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten oder ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Dieselben Phänomene können wir derzeit in den meisten anderen Industrienationen beobachten.
Staatliche Neuverschuldung zur Stützung der gesamtwirtschaftlichen Lage ist grundsätzlich wünschenswert. Allerdings lag der weltweite Schuldenstand bereits vor Inkrafttreten der Corona-Maßnahmen bei 258 Billionen US-Dollar. Das sind 90 Billionen mehr als vor der Finanzkrise von 2007 bis 2008 und entspricht der weltweiten Wirtschaftsleistung von mehr als drei Jahren. Entsprechend besteht ein akutes Risiko für eine erneute Finanz- und Wirtschaftskrise. Selbst wenn es nicht zum Schlimmsten kommen sollte, werden die künftigen Generationen die Schulden über Jahrzehnte zurückzahlen müssen. Dies wird gerade von vielen jüngeren Menschen als ungerecht empfunden.
Vor diesem Hintergrund sollen die Schüler*innen z.B. die folgenden Fragen beantworten: Wie können wir eine erneute Finanzkrise verhindern? Wie sorgen wir für mehr Gerechtigkeit? Wie hängen öffentliche und private Schulden zusammen? Wie genau entstehen Schulden? Und wie ist der Zusammenhang zwischen Schulden und Geld?

Wissenschaftlicher Partner:

Betreuer des YES!-Teams und Autor des Themenvorschlags:
Axel Ebers
Axel Ebers studierte Wirtschaftswissenschaften (MSc) an der Universität Hannover. Nach seinem Abschluss arbeitete er im privaten und öffentlichen Sektor. Derzeit promoviert er am Institut für Wirtschaftspolitik der Leibniz Universität Hannover (LUH) mit den Forschungsschwerpunkten Kriminalprävention, Digitale Medien und Verhaltensökonomie. Darüber hinaus ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center für Wirtschaftspolitische Studien (CWS).