Nachhaltiger Tourismus durch Künstliche Intelligenz

Dieses Thema richtet sich Lehrkräfte der Informatik, Mathematik und Wirtschaft/Politik.

 

Tourismus ist für Schleswig-Holstein ein bedeutsamer Wirtschaftszweig, kann aber insbesondere für die Umwelt und Anwohner auch ein Belastungsfaktor sein. Einerseits trägt der Tourismus dazu bei, für die Einwohnerinnen und Einwohner Einkommen zu generieren und Infrastruktur zu sichern. Andererseits werden punktuell die Grenzen der touristischen Belastung erreicht und überschritten, sowohl in sensiblen Naturlandschaften als auch in nachfragestarken Tourismusorten.

Übergeordnetes Ziel ist die Förderung nachhaltiger Mobilität im Tourismusbereich, um damit einen positiven Beitrag zur nachhaltigen touristischen Entwicklung in Schleswig-Holsteins Städten, Gemeinden und Naturräumen zu leisten. Dabei sollen konkret Gestaltungsmöglichkeiten für innovative Lösungen eines zukunftsorientierten Besuchermanagements erforscht werden. Dieses soll anhand der neuartigen Computertechnologie „Künstliche Intelligenz (KI)“ umgesetzt werden.

Der Markt für touristische digitale Besuchermanagementsysteme ist derzeit in der Entstehung. Die Notwendigkeit wird bereits seit Jahren diskutiert, aber erst die Auswirkungen der aktuellen Corona-Pandemie, durch stark schwankende Besucherfrequenzen in Kombination mit den Abstandsgeboten, sorgten für eine neue Perspektive auf die Vermeidung von Überlastungen.

Die derzeit in Schleswig-Holstein aktiven Systeme sind eine gute Basis – aber es Bedarf noch umfangreicher Forschungs- und Entwicklungsarbeit, um die verschiedenen Ansätze auszubauen und ein zeitgemäßes Besucherlenkungssystem als integrierte Lösung für Tourismusstandorte zu entwickeln. Maßnahmen zur Besucherlenkung können ein wesentlicher Baustein zur Erhaltung der Tourismusakzeptanz und der Minimierung von Auswirkungen auf die Natur einerseits sowie die Wahrung wirtschaftlicher Interessen andererseits sein.

Praxisbeispiel: www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Kueste-Strand-Ampeln-und-Apps-sollen-Besucherstroeme-leiten,strandampeln100.html

Die Nachhaltigkeitswirkung des Vorhabens zu ökologischen und sozialen Problemlösungen entsteht vor allem durch die:

  1. Entzerrung von Besucherströmen an stark belasteten Hotspots (Nachhaltigkeitsziel 11 der SDGs),
  2. die Entzerrung von Besucherströmen an stark belasteten (sensiblen) Ökosystemen in Zusammenhang mit Rad- und Wanderinfrastruktur im Naturraum oder an Stränden (Nachhaltigkeitsziel 15 der SDGs) und durch
  3. Vorschläge für eine (gegenüber dem Pkw) ressourcenschonendere und umweltverträglichere Transportalternative (Nachhaltigkeitsziele 9 und 13 der SDGs).

Mögliche Fragestellungen

  • Welche Vorteile bietet die neue Technologie der „Künstliche Intelligenz“ in diesem Bereich?
  • Wie können Gemeinden in Schleswig-Holstein dazu beitragen, den Tourismus durch bestimmte technische Empfehlungssysteme ökologisch nachhaltig zu steuern?
  • Welche alternativen Anreisemöglichkeiten durch öffentliche Transportmittel sind unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und Wohlfühlaspekten denkbar?
  • Wie können Besucherströme gemessen und gelenkt werden?
  • Wie können die Ergebnisse der ausgewerteten Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden?
Literatur zur Vorbereitung auf den Kick-Off

Weitere Literatur

Dieses Thema stellen und betreuen

Michael Prange

Quelle: Fachhochschule Kiel

Prof. Dr. Michael Prange hat an der Universität Kiel Informatik und Physik studiert und an der Technischen Universität Hamburg im Fachbereich Maschinenbau promoviert. Er bringt Erfahrungen aus 30 Jahren internationaler Geschäftstätigkeit mit, aus unterschiedlichsten Aufgaben und Funktionen in Verbänden und in der Politik sowie als Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen. Als Professor für Data Science an der Fachhochschule Kiel sowie als Unternehmer und IT-Experte liegt der Schwerpunkt seiner Forschungs- und Beratungstätigkeit auf der digitalen Transformation und der nachhaltigen Entwicklung von privaten und öffentlichen Organisationen mit Fokus auf intelligente Infrastrukturen, digitale Technologien, innovative Geschäftsmodelle, offene Datenplattformen und Datenanalytik für Smart Cities und die Green Economy.

Karoline Menneking

Karoline Menneking ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachhochschule Kiel im Bereich Data Science. Sie ist im KI-Transfer-Hub Schleswig-Holstein tätig, dessen Ziel der Aufbau eines landesweiten Ökosystems für Künstliche Intelligenz (KI) im Bereich KI-Transfer ist: Die Wirtschaft Schleswig-Holsteins soll für die Anwendung von KI-Technologien als bedeutsamer Faktor für zukünftige Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit aufgeschlossen werden. Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen betreut sie das KI-Labor an der Fachhochschule Kiel.

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