Können Kapitalisten die Welt besser machen? Nachhaltige Herausforderungen für Finanzmärkte.
Die Transition hin zu einer nachhaltigeren und klimaneutralen Wirtschaft verlangt große Investitionen. Um eine vollständige Umstellung der Europäischen Energiesystems auf erneuerbare Energieträger umzusetzen, sind Investitionen in der Größenordnung von 3000 Milliarden Euro notwendig, wie Modellrechnungen zeigen (Hainsch et al., 2020). Parallel dazu werden frühere Investitionen in fossil-basierten Technologien und Infrastrukturen wohl wertlos (sogenannte „stranded assets“, siehe dazu Caldecott et al. (2016)). Damit entstehen signifikante Investitionsrisiken, die schwierig zu kalkulieren und bewerten sind (Battiston et al., 2017). Dem gegenüber stehen Anreize von Investoren und Sparer, die eventuell mit diesen langfristigen Herausforderungen nur bedingt kompatibel sind (Carney, 2015).
Konfrontiert mit diesen Problem beschäftigen sich nun verschiedenste Akteure – von der Bundesregierung, der Europäischer Union und Europäischer Zentralbank bis zu Blackrock, dem weltgrößten Vermögensverwalter — mit diesem hochaktuellen Thema.
Wir wollen uns mit der Frage beschäftigen, wie das nötige Kapital den Weg in die richtigen Investitionen findet kann, welche Hindernisse dabei im Weg stehen und mit welchen Mitteln die vielleicht ausgeräumt werden können. Braucht es zusätzliche staatliche Regulierung? Welche Informationen brauchen Investoren und Sparer, um ihr Geld nachhaltig anzulegen?

Wissenschaftlicher Partner:

Betreuer der YES!-Teams und Autoren des Themenvorschlags:
Oliver Schenker
Seit Juni 2016 ist Prof. Dr. Oliver Schenker Robert Bosch Juniorprofessor für die Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen im Economics Department an der Frankfurt School of Finance & Management.
Davor war Oliver Schenker von 2011 bis 2015 am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt als kommissarischer Leiter des Bereichs Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement. In dieser Zeit hat er unter anderem ein großes europäisches Forschungsprojekt zur Interaktion von klima- und energiepolitischen Instrumenten ko-koordiniert.
Oliver Schenker promovierte an der Universität Bern, an der er auch seinen Master in Volkswirtschaftslehre machte. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Umwelt- und Energieökonomie.
Insbesondere beschäftigt er sich mit der Wirkung von klima- und umweltpolitischen Instrumenten in Schwellen- und Entwicklungsländern und den Wechselwirkungen zwischen Politikinstrumenten und ihrer Resilienz gegenüber externen Schocks.
Menglu Neupert-Zhuang
Seit September 2018 ist Menglu Neupert-Zhuang wissenschaftliche Mitarbeiterin im Economics Department der Frankfurt School of Finance & Management. Derzeit arbeitet sie im Projekt Sustainable Climate Finance and its Impact (SUFI). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der Umweltökonomie, insbesondere in der wirtschaftlichen Folgenabschätzung nachhaltiger Klimapolitik unter Berücksichtigung der Finanzmarktbedingungen. Sie interessiert sich auch für Verhaltensökonomie, insbesondere für Anlegerpsychologie.
Frau Neupert-Zhuang hat im August 2019 ihr Diplom in Mathematik an der University of London (London School of Economics) erworben. Sie hat einen M.Sc. Finance der Frankfurt School of Finance & Management und einen B.Sc. Economics der Southwestern University of Finance and Economics. Seit März 2020 ist sie Doktorandin an der Universität Marburg. Seit September 2014 ist sie Mitglied des FS-UNEP Centres, wo sie neben ihrer Forschung derzeit als Teilzeit-Projektmanagerin arbeitet.