Is it a man’s world? Frauen und der Kapitalmarkt
„Das ist doch Männersache“, „Das ist nichts für mich“ und „Das traue ich mir überhaupt nicht zu“ winken Frauen häufig ab, sobald es um das Thema Finanzen geht. Ist die Emanzipation bei Finanzentscheidungen noch nicht angekommen?
Gerade wenn es um die Teilhabe am Kapitalmarkt geht, sind Frauen oft unterrepräsentiert. Sie scheuen es, sich mit Themen rund um Geld zu beschäftigen und überlassen die Entscheidungen bevorzugt ihrem Partner. Über Geld spricht man(n) bekanntlich nicht. Fatal? Ja! Denn die wenigen Frauen, die sich dazu durchringen (können) ihre Anlageentscheidungen selbst in die Hand zu nehmen, treffen im Schnitt bessere Entscheidungen als Männer (Barber & Odean (2001)). Das liegt möglicherweise daran, dass Frauen häufig überlegter handeln und sich besser informieren, statt eine schnelle Entscheidung aus dem Bauch heraus zu treffen.
Die eigenen Finanzen im Griff zu haben, sollte essenziell und unabhängig vom Geschlecht sein. Doch leider steht Finanzwissen selten auf dem Lehrplan an Schulen. Dank des Internets stehen mehr Informationsquellen denn je zur Verfügung, auch zu Finanzthemen. Doch vielen Frauen fällt es schwer, die Motivation aufzubringen, sich damit auseinanderzusetzen oder zu beurteilen, was innerhalb der Masse an Informationen relevant und wichtig ist. Während das Thema Finanzanlage häufig noch als Männerthema angesehen wird, wagen viele Frauen erst gar nicht den Schritt, sich damit auseinanderzusetzen. Zu kompliziert, zu riskant, zu viele Informationen – „it‘s a man‘s world“.
Wie kann Frauen das Thema Finanzentscheidungen nähergebracht werden? Wie kann das Selbstvertrauen von Frauen gestärkt werden, sich mit Finanzen, Versicherungen und Co. auseinanderzusetzen? Wie können wir mit dem veralteten Rollenbild umgehen, dass Finanzen nur die Männer etwas angehen?

Wissenschaftlicher Partner:

Betreuerin des YES!-Teams
Sabine Bernard
Sabine Bernard ist Junior Researcher am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE. Zuvor hat sie an der Universität Mannheim ihren Bachelor of Science in Volkswirtschaftslehre sowie ihren Master of Science in Business Administration abgeschlossen mit Studienaufenthalten an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona, der University of Technology Sydney sowie an der US-amerikanischen Yale University. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Verhaltensökonomie und Household Finance mit Fokus auf dem Anlageverhalten von Privatinvestoren am Finanzmarkt.