#GrünstattBraun-Wie kann man Ängsten der Gesellschaft begegnen & Akzeptanz schaffen für Geothermie?

NRW ist geprägt von der Kohleförderung, sowohl Wärme- als auch Stromversorgung basieren auf nicht-erneuerbaren Energien. Im Zuge der Energiewende und des Energiezieles von 2050: „100% Strom aus erneuerbaren Energien“ gibt es enormen Handlungsbedarf, sowohl auf technischer, als auch auf gesellschaftlicher Ebene.

Geothermie kann einen wichtigen Beitrag leisten für eine Reduktion der energiebedingten CO2- Emissionen; Geothermie bietet den Vorteil, Wärme und Strom ganzjährig und unabhängig von der Tageszeit oder Witterung durch die Nutzung von Erdwärme durch Bohrungen zur Verfügung zu stellen. Als heimische Energiequelle trägt sie zur regionalen Wertschöpfung bei und verringert die Abhängigkeit von Energieimporten. Die Nachhaltigkeit der Geothermie zeigt sich u. a. in Waren, wo bereits seit 1984 das dortige Fernwärmenetz mit erneuerbarer Erdwärme versorgt wird.

Aber auch die Nutzung erneuerbarer Energien und die damit verbundene Systeminfrastruktur sind mit Umweltwirkungen verbunden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, Netze und Speicher muss daher so umweltverträglich wie möglich erfolgen. Negativbeispiele wie das Versagen einer oberflächennahen Dichtung in der Geothermieanlage Landau, sowie Hebungen des Bodens durch Eintritt von Wasser in tiefe Gesteinsschichten und auch Bodenerschütterungen haben dafür gesorgt, das Image von Geothermie, vor allem Tiefengeothermie, zumindest in Frage zu stellen. Angesichts der Widerstände und aufkommender Zweifel und Bedenken in der Bevölkerung gewinnt das Thema Öffentlichkeitsarbeit somit zunehmend an Bedeutung, denn „neben Fragen der technischen Machbarkeit und der Kosten, spielt gesellschaftliches Verhalten eine maßgebliche Rolle dafür, ob und in welcher Form eine Umsetzung der Energiewende gelingt“ (Sterchele et al., 2020).

In diesem Projekt soll nun konkret untersucht werden, wie man diesen Ängsten und Widerständen begegnen könnte und mit welchen Maßnahmen die Geothermie im Rahmen der Energiewende etabliert werden kann.

Welche Ängste sind in der Gesellschaft gegenüber Geothermie präsent?
Mit welchen Methoden/Maßnahmen kann man gegen diese Ängste arbeiten und sie überwinden?
Was muss an PR Arbeit getan werden um Akzeptanz für Geothermie zu schaffen?
Wie kann man Geothermie als Methode für Wärme- und Stromgewinnung in der Gesellschaft etablieren?

Wissenschaftlicher Partner:

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Betreuerinnen der YES!-Teams und Autorinnen des Themenvorschlags:

Tabea Schröder

Tabea Schröder rwth

Dr. Tabea Schröder arbeitet am Geologischen Institut der RWTH Aachen im Bereich der Sedimentologie und arbeitet in Forschungsprojekten beispielsweise an der geothermischen Nutzung von karbonatischen Gesteinen.

Marius Waldvogel

Marius Waldvogel rwth

Dr. Marius Waldvogel arbeitet am Geologischen Institut der RWTH Aachen in den Thematiken der Strukurgeologie und Diagenese. Aktuell arbeitet er hauptsächlich im Bereich der Regionalen Geologie im Projekt ETest im Dreiländereck. Er hat zum Thema „Rissüberbrückung in polymermodifizierten Dichtschlämmen“ an der Univeristät Bern promoviert.