Digitales lebenslanges Lernen: Wie können wir alle Generationen zukunftsfest machen?
Digitale Kompetenzen und digitales Arbeiten sind ein wichtiger Bestandteil künftigen (und nachhaltigen) Wirtschaftens (BMWi 2016). Viele Unternehmen haben dies erkannt und sind bereit, in die nötigen Anpassungen zu investieren. Als ein Hindernis einer Transformation zu mehr Digitalisierung wird häufig Fachkräftemangel genannt (Bitkom 2021). Dabei geht es jedoch nicht nur um fehlende Arbeitnehmende, sondern auch um eine unpassende oder veraltete Ausbildung der aktuellen Fachkräfte. Aus diesem Grund sind Weiterbildung und lebenslanges Lernen zentrale Instrumente für die Sicherung des Wohlstands in Deutschland. Während große Unternehmen zunehmend auf digitale Weiterbildung setzen, fallen kleine Unternehmen, die einem Großteil der Beschäftigten in Deutschland Arbeit geben, zurück (Seyda 2021). Darüber hinaus nehmen ältere Arbeitnehmende weniger häufig an Weiterbildungen teil als jüngere (Statistisches Bundesamt, 2021).
Wie kann digitales lebenslanges Lernen gestaltet werden, damit es alle Generationen am Arbeitsplatz erreicht und jede*r davon profitieren kann? Welche Hürden gilt es zu überwinden? Welche Lösungsansätze gibt es?
Bisher werden die unterschiedlichen Lebensphasen (Schule, duale Ausbildung, Studium, berufliche Weiterbildung) meist getrennt betrachtet und es werden vielfach „top down“-Ansätze, d.h. von Lehrenden, Vorgesetzten, o.ä. erdachte oder ausgeführte Ansätze, verfolgt. Die Lebensrealität und Perspektiven der Schüler*innen können hier möglicherweise einen frischen Blick auf das Thema bieten, z.B. wenn es um Ideen zum generationenübergreifenden oder informellen (d.h. nicht von außen strukturierten) Lernen geht. Zudem ist ein Bezug auf die regionale (Wirtschafts- und Betriebs-)Struktur möglicherweise interessant.
Quellen:
Bitkom (2021). Corona führt zu Digitalisierungsschub in der deutschen Industrie, https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Corona-fuehrt-zu-Digitalisierungsschub-in-der-deutschen-Industrie [30.09.2021]
BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, 2016). Digitale Bildung. Der Schlüssel zu einer Welt im Wandel, https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Digitale-Welt/digitale-bildung-der-schluessel-zu-einer-welt-im-wandel.pdf?__blob=publicationFile&v=8 [30.09.2021]
Statistisches Bundesamt (2021). 3. Bildung, in: Datenreport 2021 – Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland, https://www.destatis.de/DE/Service/Statistik-Campus/Datenreport/Downloads/datenreport-2021-kap-3.pdf?__blob=publicationFile [30.09.2021]
Seyda, S. (2021). Digitale Lernmedien beflügeln die betriebliche Weiterbildung: Ergebnisse der zehnten IW-Weiterbildungserhebung, IW-TRENDS 48(1), S. 79-94. https://www.iwkoeln.de/studien/susanne-seyda-ergebnisse-der-zehnten-iw-weiterbildungserhebung-502771.html [30.09.2021]


Betreuende Forschende

Foto: (c) CWS
Insa Weilage studierte Philosophy & Economics (BA) und Economics (MSc) an der Universität Bayreuth. Seit ihrem Abschluss promoviert sie am Institut für Wirtschaftspolitik der Leibniz Universität Hannover (LUH) mit Forschungsschwerpunkt ist Erwachsenenbildung. Darüber hinaus ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Center für Wirtschaftspolitische Studien (CWS).