Die Pariser Klimaziele – Wie können negative Emissionen und Climate Engineering helfen den Temperaturanstieg zu begrenzen?

Im Klimaabkommen von Paris setzen die Staaten sich das Ziel den globalen Temperaturanstieg auf unter 2°C zu begrenzen und idealerweise sogar eine Beschränkung auf 1,5°C einzuhalten. Das damit verbundene verbleibende CO2-Emissionsbudget ist aber bereits verschwindend klein und fehlende Reduktionen bei den nicht-CO2-Emissionen oder ein Nachlassen der natürlichen CO2 Senken bedeuten, dass das Emissionsbudget bereits verbraucht ist. Entsprechend sehen alle Szenarien im Einklang mit dem 1.5°C Ziel praktisch die zusätzliche, technische Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre vor. Diese technischen Maßnahmen sollen natürliche Maßnahmen wie die Aufforstung unterstützen. Gleichzeitig stellt sich die Frage ob diese Technologien schnell genug hochskaliert werden können oder ob es bereits unausweichlich ist, die ursächliche Begrenzung des Klimawandels durch eine symptomatische Eingrenzung, durch Solar Climate Engineering zu unterstützen.

Wie kann man Technologien zur CO2-Entnahme fördern und welche Möglichkeiten zur internationalen Etablierung dieser Technologien gibt es?
Welche Rolle spielen die Ankündigungen von großen Firmen wie Microsoft, netto-negative CO2 Emissionsziele zu erreichen? Welche Implikationen hat das für internationale Lieferketten?
Inwieweit spielt es eine Rolle wenn Länder unterschiedliche Strategien zur Begrenzung des Klimawandels wählen?
Kann man solar climate engineering rechtfertigen, wenn damit natürliche Habitate wie die Arktis oder das Great Barrier Reef geschützt werden?
Wie kann man Arktis-Anrainer wie Russland davon überzeugen auf verbesserten Zugang zu ihrer Nordküste zu verzichten?

Must-Read: Das Team sollte folgende Literatur zum Kick-Off gelesen haben:

https://www.oekonomenstimme.org/artikel/2019/09/wie-viel-co2-darf-noch-in-die-atmosphaere-und-wie-viel-muessen-wir-wieder-rausnehmen/

Rickels, Wilfried, Merk, Christine, Honneth, Johannes, Schwinger, Jörg, Quaas, Martin and Oschlies, Andreas. „Welche Rolle spielen negative Emissionen für die zukünftige Klimapolitik? : Eine ökonomische Einschätzung zum 1,5 °C-Sonderbericht des Weltklimarats “ Perspektiven der Wirtschaftspolitik, vol. 20, no. 2, 2019, pp. 145-158. https://doi.org/10.1515/pwp-2018-0034

Zusätzliche Literatur:

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fclim.2021.690023/full

https://www.nature.com/articles/s41586-021-03723-9

https://www.nature.com/articles/d41586-021-02606-3

https://www.nature.com/articles/d41586-021-02290-3

https://www.nytimes.com/2021/07/15/opinion/climate-change-energy-infrastructure.html

Wissenschaftlicher Partner

Betreuer der YES!-Teams

Wilfried Rickels

Foto: (c) IfW

Wilfried Rickels leitet den Forschungsbereich „Umwelt und natürliche Ressourcen“ am Institut für Weltwirtschaft. Er untersucht wie die nachhaltige Nutzung des Ozeans insbesondere im Kontext der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) gemessen werden kann und welche Rolle und Bedeutung negative CO2 Emissionstechnologien sowie Strahlungsmanagement (Solar Radiation Management) für den (optimalen) Klimaschutz haben.