Die Macht der Großen – Wie lassen sich Beschäftigte an Entscheidungen in Großkonzernen beteiligen?

Die Arbeitswelt ist ständig im Wandel. Neue Technologien, sich ändernde politische Rahmenbedingungen oder starke Wettbewerber sind Herausforderungen für die Unternehmen, die von außen auf sie einwirken. Zugleich unterliegen die meisten Unternehmen aber ebenso von innen einer Anpassungs- und meist auch Wachstumslogik. Sie wollen schneller als ihre Konkurrenten sein, größere Märkte erschließen, Kosten sparen oder als börsennotierte Unternehmen ihren Investoren attraktive Dividenden zahlen. Aber auch in Familienunternehmen wächst in der Regel die Zahl der Familienmitglieder und damit der wirtschaftliche Erwartungsdruck. Und auch in der populären Start-up-Welt werden einige der Unternehmen von der Garagenfirma zum Großkonzern. Große Organisationen benötigen allerdings Strukturen und Regeln für den Ausgleich von Interessen. Wie können diese aussehen?
Denn zugleich wächst das Bedürfnis der Beschäftigten nicht nur einer sinnstiftenden Berufstätigkeit nachzugehen, sondern sie möchten sich einbringen und an Entscheidungen beteiligt werden. Jüngere Generationen haben ein anderes Verständnis von Führung und Einflussnahme. Müssen Führungsprinzipien neu definiert werden? Kollidieren diese sogar mit der Wachstumslogik?
Sind etwa die digitale oder sozial-ökologische Transformation der Unternehmen überhaupt ohne die Einbeziehung der Beschäftigten umsetzbar? Oder ist eine Wissensgesellschaft ohne die Kreativität und Beteiligung der Beschäftigten in den Unternehmen überhaupt realistisch?
Lassen sich beispielsweise Formen der nachhaltigen Unternehmenspolitik „von oben nach unten“ durchsetzen oder ist es von „unten nach oben“ erfolgversprechender? Oder beides? Wer sind die Akteure in diesen Transformationsprozessen? Wer treibt eigentlich wen? Welche Verantwortung haben Unternehmen damit gegenüber der Gesellschaft? Welche neue Ideen könnten von den Beschäftigten kommen?

Must-Read – Diese Literatur soll das Team zum Kick-Off durchgelesen haben:

Müller-Jentsch (2017): Strukturwandel der industriellen Beziehungen. Wiesbaden (S. 7-63) à Literatur wird den Schulteams über YES! Campus zur Verfügung gestellt.
(https://www.econbiz.de/Record/strukturwandel-der-industriellen-beziehungen-industrial-citizenship-zwischen-markt-und-regulierung-m%C3%BCller-jentsch-walther/10011482725)

Harvard Business Manager (2020): Die New-Work-Lüge. Heft 12/2020. à Literatur wird den Schulteams über YES! Campus zur Verfügung gestellt.
(https://www.manager-magazin.de/harvard/print/hm/index-2020-12.html)

Kühl, Stefan (2002): Sisyphos im Management. Weinheim. (S. 11-63) à Literatur wird den Schulteams über YES! Campus zur Verfügung gestellt.
(https://www.econbiz.de/Record/sisyphos-im-management-die-vergebliche-suche-nach-der-optimalen-organisationsstruktur-k%C3%BChl-stefan/10010517284)

Weitere Literatur:

– Müller-Jentsch (2011): Gewerkschaften und Soziale Marktwirtschaft seit 1945. Stuttgart. (https://www.econbiz.de/Record/gewerkschaften-und-soziale-marktwirtschaft-seit-1945-m%C3%BCller-jentsch-walther/10009382151/Holdings#tabnav)
– Swedberg, Richard (2009): Grundlagen der Wirtschaftssoziologie. Wiesbaden. (https://www.econbiz.de/Record/grundlagen-der-wirtschaftssoziologie-swedberg-richard/10003691405)
– Streeck, Wolfgang (2005): Labor Markets and Trade Unions. In: Smelser, Neil J. & Swedberg, Richard (ed.) (2005): The Handbook of Economic Sociology. Princeton, Oxford, pp. 254-283. à Literatur wird den Schulteams über YES! Campus zur Verfügung gestellt. (https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/19500)

Wissenschaftlicher Partner

Betreuender Forschender

Robert Scholz

Foto: WZB (Barbara Schlüter)

Dr. Robert Scholz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe „Globalisierung, Arbeit und Produktion“ am WZB. Zuvor hat er Geographie und BWL in Halle (Saale) studiert und an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln promoviert. Aktuell forscht er zu Themen der Unternehmensführung und -kontrolle und verbindet diese gern mit wirtschaftsgeographischen Fragestellungen.