Digitalisierung und neue Möglichkeiten der Preisdifferenzierung – Wie steht’s um die gesellschaftliche Akzeptanz? (2019)

2019-11-18T10:03:38+01:00

Ein Merkmal der Digitalisierung ist eine zunehmende Verfügbarkeit von Daten über die Vorlieben und Eigenschaften von Konsumenten. Dieser Daten erlauben auch Rückschlüsse auf die individuelle Zahlungsbereitschaft für Produkte oder Dienstleistungen. Sofern Unternehmen über einen Preissetzungsspielraum verfügen, könnten sie diese Informationen für individuell unterschiedliche Preise für vergleichbare Produkte oder Dienste nutzen. Vereinfacht darstellt erzielt ein Unternehmen immer dann eine Produzentenrente, wenn es ein nachgefragtes Produkt zu Kosten unterhalb des Verkaufspreises produzieren kann. Konsumenten würde hingegen eine Konsumentenrente zufallen, wenn sie für dieses Produkt eine Zahlungsbereitschaft oberhalb des Verkaufspreises gehabt hätten. Sofern sich individuell unterschiedliche Preise an der jeweiligen Zahlungsbereitschaft orientieren, könnten sich Unternehmen einen Teil der vormaligen Konsumentenrente als Produzentenrente aneignen. Eine spannende Frage ist, wie die Konsumenten auf so eine denkbare Verschiebung reagieren könnten. Falls sich das Gefühl einstellen sollte, dass aufgrund von differenzierten Preisen die Unternehmensseite künftig immer überproportional bei Markttransaktionen profitiert, könnte vielleicht sogar die Akzeptanz unserer Wirtschaftsordnung leiden.

Digitalisierung und neue Möglichkeiten der Preisdifferenzierung – Wie steht’s um die gesellschaftliche Akzeptanz? (2019)2019-11-18T10:03:38+01:00
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